Eine Woche Test and Travel.

25.07.2021

Eine Woche Test and Travel.

Als die Einladung vom Reifenwerk Heidenau zur Vorstellung des neuen Mitglieds der K60 Familie eintraf, war das die Gelegenheit, für eine ausgedehnte Testtour mit dem Ural-Gespann und dem Heidenau K37.

Reisen und genießen heißt mit der Russin die Devise. Und immer wieder neugierige Fragen zum eher seltenen Reisemobil.

Am ersten Tag fahren wir entlang von Neckar und Main ins oberfränkische Bad Rodach zur ersten Zwischenübernachtung. Der Wasserstand am Main "zwingt" uns zu einer Routenänderung, entlang des Flusses durch idyllische Dörfer, da sämtliche Fähren außer Betrieb sind. So schön können Umleitungen sein.

Am nächsten Tag geht es recht unspektakulär, bei leichtem Regen, über die Höhenzüge des Thüringer Waldes. Richtung Vogtland klart es immer weiter auf, ehe wir kurz vor dem Ziel östlich von Leipzig noch einmal kräftig geduscht werden. Hier verbringen wir einen gemütlichen Abend mit den Kollegen vom Reifenwerk und den ersten Teilnehmern.

Da die Vorstellung am nächsten Tag erst am späten Nachmittag beginnt, haben wir genügend Zeit, die nähere Umgebung zu erkunden. In Schilda, der Stadt der Schildbürger, treffen wir auf Oldtimerfreunde, die mit ihrem Opel aus den 20er Jahren die erste Testrunde nach der Restauration drehen. Schöne übersichtliche Technik in neuem Glanz.

Später darf die Ural im Enduropark Meltewitz ihre Qualitäten abseits befestigter Straßen unter Beweis stellen. Die Traktion des K37 in Verbindung mit der sanften Leistungsentfaltung des Russenboxers ist beeindruckend. Über genügend Bodenfreiheit verfügt die Ural allemal und zur Not können wir noch auf den zuschaltbaren Seitenwagenantrieb zurückgreifen.

Am Abend ist es endlich soweit, der neue K60 Ranger wird im Enduropark offiziell vorgestellt. Eine gelungene Veranstaltung in der passenden Umgebung. Wir lassen den Abend bei bestem Wetter ausklingen.

Am nächsten Tag wollen wir natürlich wissen, was der K60 Ranger kann. Früh geht es auf den, vom Enduro Action Team zur Verfügung gestellten BMW R 1250 GS, in den einige Kilometer entfernten Enduropark. Schon auf den ersten Kilometern auf der Straße zeigt sich der Neue von seiner besten Seite. Präzise und stabil lassen sich die Motorräder um Kurven jeder Art bewegen.
Später im Enduropark kann der K60 Ranger mit bester Traktion, Seitenführung und Bremsstabilität überzeugen. Auch auf den Überbrückungsetappen über Feld- und Waldwege, zeigt das neue Mitglied in der K60 Familie keine Schwächen. Glückwunsch an die Entwicklungsabteilung in Heidenau. Habt ihr sehr gut gemacht.
Der K60 Ranger ist kein Ersatz für den Scout. Er setzt dort an, wo der K60 Scout im Gelände an seine Grenzen kommt. Natürlich wird er deshalb auch nicht die Laufleistung des Scout erreichen.

Für Reiseenduristen wird nach wie vor der Allrounder K60 Scout die erste Wahl bleiben. Für alle, die ihre Großenduro im Gelände ausreizen wollen, gibt es mit dem K60 Ranger deutlich mehr Traktion im Gelände, bei gleichzeitig stabilem Fahrverhalten auf der Straße.

Wir müssen Abschied nehmen. Nach einem Anruf im Erzgebirge steht fest, wir können anreisen. Die Region ist vom Unwetter verschont geblieben und die Straßen sind frei. Da wir heute nur eine kurze Etappe vor uns haben, bleibt genügend Zeit, für einen Abstecher auf den Fichtelberg. Am späten Nachmittag treffen wir trocken im kleinen Dorf Niederschlag ein, wo wir den Tag mit einem schmackhaften Abendessen aus regionaler Küche ausklingen lassen.

Am nächsten Tag folgen wir der Silberstraße. Das Kalkwerk in Lengefeld ist derzeit wegen Bauarbeiten geschlossen. So fahren wir weiter nach Blockhausen. Dort genießen wir an einem 39,8 Meter langen Tisch aus einem Stück, eine Wildbratwurst. Anschließend begeben wir uns auf einen Rundgang zu den unzähligen, mit der Kettensäge hergestellten Skulpturen. Ein paar Kilometer weiter, erweckt ein Hinweisschild unsere Aufmerksmkeit. Am Eisenhammer sind wir an diesem Tag die einzigen Besucher. So bekommen wir eine ausführliche Führung durch die Geschichte des Erzabbaus und der Hammerschmiede.

Zurück geht es über kleine Nebenstraßen, wo uns ein kräftiger Gewitterschauer erwischt, der die örtlichen Feuerwehren auf den Plan ruft. Die Ural und der K37 zeigen sich völlig unbeeidruckt von den Wassermassen auf den steilen Serpentinenstrecken. Eine halbe Stunde später ist der Spuk vorbei und wir kommen fast trocken an unserer Unterkunft an.

Heute geht es zurück zu unserem Stammhotel in Oberfranken. Auf dem Weg liegen die Deutsche Raumfahrtausstellung und das geteilte Dorf an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Da wir noch einen Tag Zeit übrig haben, begeben wir uns am Folgetag auf eine Kurztour in den Thüringer Wald. Leider müssen wir an der Triniushütte feststellen, dass wohl auch hier die Coronamaßnahmen ihre Spuren hinterlassen haben. Das Restaurant ist zu. So genießen wir den "Frankenblick" und machen uns auf zu Sabine's Cafe, wo es immer leckeren Kuchen gibt. Anschließend geht es noch auf einen Besuch im Home of CLS, bei Heiko Höbelt, dessen genialen Kettenöler und Heizgriffsysteme wir schon seit vielen Jahren vertreiben und selbst verwenden.

Der letzte Tag. Leider müssen wir nach einer Woche wieder nach Hause. Beim Start am Morgen treffen wir noch Freunde, die wir lange nicht gesehen haben. So wird es heute etwas später.

Schön war's. Die Ural und der Heidenau K37 haben sich unter voller Beladung, im Reisebetrieb unter allen Bedingungen bestens geschlagen. Der einzige kleine Wermutstropfen, die Plane am Beiwagen ist nicht dicht. Am Gestänge der Scheibe dringt Wasser ein. So mussten wir morgens regelmäßig den Beiwagen trockenlegen.