Test F 800 GS & Zubehör. Eine Saison und 11.500 Km

28.12.2009

Testsaison 2009 F 800 GS

Unsere F 800 GS hat jetzt eine komplette Saison und rund 11.500 km hinter sich.

Gleich nach der Zulassung im September 2008 ging's auf Tour nach Köln zur
Motorradmesse Intermot und anschließend durchs Bergische Land.

Bergisches Land
Bergisches Land

 
Nach der 1.000 km Inspektion wurden dann drei Schwachpunkte des in der
Basis wirklich guten Motorrades beseitigt.

Das Fahrwerk optimierten wir mit den Komponenten aus unserem WILBERS-
Lieferprogramm, die wir dann auf vielen tausend Testkilometern speziell auf
die F 800 GS abgestimmt haben.

Wilbers
Wilbers

 
Die serienmäßigen Bridgestone mußten dem HEIDENAU K60 weichen,
was den Fahrspass enorm steigerte.

Heidenau K 60
Heidenau K 60

 
Die Serienbank (Folterbank) ersetzten wir durch eine Touratech-Bank.
Seither lassen sich auch große Strecken schmerzfrei bewältigen.

Den November nutzten wir dann noch für ausgiebige Testfahrten in
Oberfranken und im Thüringer Wald.

Bad Rodach Nov 2008

 
Über den Winter bekam die kleine GS dann eine neue Optik von Airbrusher
Wolfgang Zeh, mit der sie dann auf diversen Messen für Aufsehen sorgte.

Airbrush
Airbrush

 
Nach weiteren Testfahrten und einer Kundenausfahrt im Frühjahr zeigte
sich dann ein weiterer Schwachpunkt. Die Serienkette hatte sich nach rund
5.000 km stark einseitig gelängt. Wir haben sie durch eine GXW-Ring Kette
vom Hersteller RK ersetzt.


In Verbindung mit dem Kettenöler CLS-Speed kam dieses Bauteil auf der
restlichen Strecke, außer gelegentlichem Abwischen mit einen WD40-getränkten
Lappen ohne Wartung aus.

CLS Kettenöler
CLS Kettenöler

 
Im Sommer sammelte die F 800 GS dann ordentlich Kilometer zum
BMW-Treffen in Garmisch und einer Tour entlang der ehemaligen
innerdeutschen Grenze, sowie Harz und Sächsische Schweiz.

Garmisch/Grenztour
Garmisch/Grenztour

 
Zwischendurch gab's außerplanmäßige Werkstattaufenthalte wegen
Rückrufaktionen (Wasserschlauch, Steckachse, Software). Der Tankgeber
wurde im Rahmen der 10.000er Inspektion ersetzt.

Nach einer Kundenausfahrt im Oktober in die fränkische Schweiz stand
dann die letzte große Tour für das Jahr 2009 an. Mitte November fuhren
wir mit MotoRoute nach Korsika. Bei rund 1.000 km kreuz und quer durch
den Norden der Insel konnten wir nochmals On- und Offroad testen.

Korsika
Korsika

 
Zum Schluss macht jetzt das hakende Lenkschloss Probleme. Es wird auf Garantie ersetzt.

Das Fazit zur F 800 GS: Nach den beschriebenen Modifikationen die beste GS, die wir bisher hatten.

Nicht ganz so komfortabel und weniger Drehmoment, aber universeller einsetzbar als die großen Boxer. Ob Kurvenwetzen,
Offroadeinlagen oder die große Tour, die kleine GS kann alles. Dabei ist sie enorm sparsam und hat genügend Leistung.
Hier hat sich BMW zurückbesonnen auf die Tage, als das G im Kürzel noch für Gelände stand. Aber auch das S kommt
nicht zu kurz.
Nur hohe Geschwindigkeiten jenseits 160 km/h sind nicht wirklich ihr Ding. Abhängig vom Fahrergewicht, Kleidung und Beladung wird hier einfach das Vorderrad zu leicht. Vor allem bei Turbulenzen durch vorausfahrende Fahrzeuge neigt sie dann mehr oder weniger zum Lenkerpendeln, was sich allerdings bei unseren Testfahrten nie im kritischen Bereich bewegte.

Das einzig wirklich störende, war die mangelhafte Qualität diverser Teile, die zu den beschriebenen Rückrufaktionen führten, bzw. zum Ersatz der Kette in Eigenregie.

Folgendes Zubehör haben wir getestet:

- WILBERS Fahrwerk mit spezieller Abstimmung.
    Das Ergebnis: Viel sensibleres Ansprechen der Federelemente auf schlechten Straßen
    und im Offroadeinsatz. Stark verringertes Eintauchen der Gabel beim Bremsen.
    Deutlich stabileres Fahrverhalten auf Bodenwellen, bei zügiger Gangart und beim Fahren
    mit Sozius und/oder Gepäck. Reserven selbst im Offroadeinsatz mit Gepäck. Und was uns
    ganz wichtig war, das Schieben übers Vorderrad in engen Kurven ist weg. Das Motorrad
    lässt sich spielerisch und zielgenau um jede Art von Kurven bewegen. Ein weiterer positiver
    Effekt, der Verschleiß am Vorderrad wurde deutlich geringer.

- Sitzbank TOURATECH in Verbindung mit 20mm Lenkererhöhung und Tourenscheibe von BMW.

- GARMIN ZUMO 660 - außer anfänglichen Softwareproblemen, funktioniert der 660er störungsfrei.
    Wir verwenden den ZUMO mit der Originalhalterung.

- BAEHR Funkanlage CAPO 3 - egal ob Wolkenbruch oder Offroadeinsatz, die Anlage funktionierte
   stets einwandfrei mit Reichweiten zwischen 1 und 3 km.

- RK-Kette in der Ausführung GXW - die Kette hinterlässt bisher einen sehr guten Eindruck.

- CLS-SPEED automatischer Kettenöler - sehr zuverlässiges und extrem sparsames System.
    Dadurch Verschmutzung des Motorrades und Verschleiß der Kette minimal.

- HEIDENAU K60 Enduroreifen - der K60 bietet auch bei niedrigen Temperaturen und Nässe
    sehr guten Grip. Durch einen breiten Grenzbereich kündigt sich ein Wegrutschen frühzeitig
    an und lässt sich leicht über die Gasstellung kontrollieren.

    Einlenken und Schräglage gehen ohne Kraftaufwand. Der Reifen läuft in Schräglage
    völlig neutral über Unebenheiten.

    Offroad in weichem bis festem Sand und Schotter von fein bis grob, sehr gute Traktion.
    Im Tiefsand und Schlamm kommt der Reifen an seine Grenzen.

    Überraschend geringer Verschleiß. Der Vorderreifen hat rund 9.000 km Laufleistung
    und Restprofil 4 mm. Den Hinterreifen hatten wir zu Testzwecken bei ca. 5.200 km
    und Restprofil 6,5 mm gegen eine geänderte Version getauscht.

- Sonstige Teile - die wir verbaut haben findet ihr unter Zubehör F 800 GS.

Zur 2. Saison