Reifentest HEIDENAU "K 60"

03.11.2008

Der etwas andere Reifentest

Das Reifenwerk Heidenau hat uns für Tests schon vorab den neuen Enduro-Reifen K60 geliefert, der ab dem Frühjahr 2009 für die großen Reiseenduros mit entsprechenden Freigaben zur Verfügung steht

Die F 800 GS ist also frisch besohlt und startklar. Und dann das – schon die ganze Woche Dauerregen und die Schneefallgrenze bei 300 m. Aber dann der Lichtblick: zum Wochenende sagt der Wetterbericht bis 14° C und trocken voraus. Passt perfekt, denn in Bad Rodach in Oberfranken heiraten am Samstag Nicole und Tobias.

Als ich am Freitagmittag starte fängt es gerade wieder an zu regnen. Egal, ein guter Reifen muss auch das können. Weniger schön sind die Temperaturen. 9° C sind nicht wirklich gut für optimale Reifenhaftung. Kurz vor der Frostgrenze bei 5° C auf dem Bordcomputer rolle ich am Abend mit der GS vor dem MotoRoute Hotel „Alte Molkerei“ aus, wo mich Anke und Thomas schon erwarten.

Am nächsten Morgen sieht die Welt schon viel freundlicher aus. Die Wolken sind weg und die noch tief stehende Sonne blinzelt zwischen den Bäumen hervor.

Aber erstmal geht’s zum Standesamt, wo die Motorradfreunde Bad Rodach das Brautpaar mit einem Schluck aus einer besonderen Pulle erwarten. Eine umgebaute Auspuffanlage befüllt mit Sekt sorgt in Verbindung mit Gardena T-Stück für ordentliche Durstbekämpfung der Beiden. Nach den Glückwünschen geht’s zurück zum Ernst des Lebens. Schließlich bin ich ja nicht zum „Vergnügen“ hier, denn die Reifen wollen getestet werden.


Mit Dirk starte ich Richtung Thüringer Wald. Über kleine Sträßchen fahren wir zum Rennsteig. Schneereste auf den Wiesen und die dicke Salzschicht auf der Straße zeugen von den Schneefällen der letzten Tage. Grund genug die Straße zu verlassen. Nach rechts führt ein Weg in den Wald und kein Sperrschild weit und breit. Ein Blick auf das Navigationsgerät weist den Weg als unbefestigt aus, der weit unten im Tal wieder auf die Hauptstraße mündet. Also los; über den glitschigen, stark abschüssigen Weg tasten wir uns vorsichtig nach unten. Auf einer Lichtung ist erstmal Pause. In der warmen Sonne genießen wir die Ruhe hier oben.


Über Theuern geht’s weiter nach Rauenstein. Hoch über dem Ort liegt die Trinius-Hütte. Dort haben wir bei Kaffee und Kuchen eine herrliche Aussicht über die herbstliche Landschaft.


Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Wir müssen aufbrechen um rechtzeitig zur Übergabe des Hochzeitgeschenkes in Bad Rodach einzutreffen. Dort ist inzwischen alles vorbereitet. Ein in vielen Stunden restauriertes Motorrad, ziert ab sofort die Terrasse der Roesler Stuben, des Restaurants das die Beiden betreiben.

Hochzeitsgeschenk

Am Sonntag heißt es Abschied nehmen. Über kleine Landstraßen und ein kurzes Stück Autobahn müssen die Reifen nochmals zeigen was sie können.

Das Fazit zu den Reifen:

Die GS hat mit dem K 60 ein deutlich agileres Handling als mit dem serienmäßigen Bridgestone Battle-Wing. Auch die starke Spurrillenempfindlichkeit ist fast vollständig verschwunden.

Während der Hinterreifen schon nach kurzer Zeit Vertrauen einflößt, braucht der Vorderreifen einige hundert Kilometer bis er optimal arbeitet. Dies liegt jedoch weniger am Reifen als an der Gewichtsverteilung der F 800 GS.

Nachdem beide Reifen eingefahren sind, bieten sie auch bei den niedrigen Temperaturen und nasser Straße viel Haftung und einen großen Grenzbereich ohne Überraschungen, was übrigens auch für trockene Straßen zutrifft.
im Gelände bietet der K60 sehr viel Grip.


Auch bei der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h mit M+S Kennung zeigt der Reifen keine Schwächen.

Lediglich der Abrollkomfort des Vorderreifens lässt anfangs bei niedrigen Geschwindigkeiten unter 40 km/h etwas zu wünschen übrig.

Gefahrene Strecke rund 650 km. Verschleiß hinten 1 mm, vorne nicht messbar. Profiltiefe vorne und hinten neu 6 bzw. 12 mm.

18.04.2009 - Kurze Zwischenbilanz

Die Reifen haben jetzt ca. 3.000 Km hinter sich.

Der Verschleiß ist absolut im grünen Bereich.

Die Haftung bei kalten und nassen Strassen ist sehr gut.
Am Osterwochenende konnten wir endlich auch bei Temperaturen bis zu 25 Grad testen.
Bei extremer Kurvenhatz ist ein spürbares Walken der Stollen vorhanden. Die Haftung ist einfach nur toll.
Wenn man es übertreibt schmiert der Reifen ganz weich und kontrollierbar weg.
So lassen sich richtig schöne Drifts fahren.

18.07.2009

Der Reifensatz hat jetzt rund 5.000 Km Laufleistung.

Der Verschleiß wurde mit steigender Laufleistung geringer,
der Abrollkomfort höher.
Grip und Handling sind top.

Der Vorderreifen ist gleichmäßig abgefahren. Keine nennenswerte Sägezahnbildung trotz zügiger Gangart und teils sehr harten Bremsmanövern.

Restprofil 4,5 mm

Immer noch schöne runde Kontur am Hinterreifen.
Für diese Reifenart sehr positiv: minimale Sägezahnbildung.

Restprofil 6,5mm

In Verbindung mit unserem speziell für die
F 800 GS abgestimmten Fahrwerkskit
erhält das Motorrad ein extrem verbessertes Handling.

08.12.2009

Da behaupte mal noch einer, schräg und Enduroreifen lassen sich
nicht unter einen Hut bringen. Hier gibts keine Angststreifen mehr.
Der K 60 lässt selbst bei niedrigen Temperaturen enorme
Schräglagen zu.
 
Das sind die Reifen unserer F 800 GS.

Vorn rund 9.000 km Laufleistung und Restprofil 4 mm.
Lediglich die kleinen Stollen in der zweiten Reihe haben leichte
Sägezahnbildung durch das Fahren mit niedrigem Reifendruck
und harten Bremsmanövern.

Hinten rund 3.800 km Laufleistung und Restprofil 8 mm
Den ersten Reifen hatten wir bei 5.200 km und Restprofil 6,5 mm zu
Testzwecken gegen eine geänderte Version getauscht.

Seit dem Wochenende vor Ostern sind wir trotz
teilweise winterlichen Bedingungen am Testen
des aktuellen K 60 und haben schon einige
tausend Kilometer zurückgelegt.

Die erste Zwischenbilanz:
Die bisherigen Eindrücke sind sehr positiv.
Noch mehr Grip und Stabilität in Schräglage.
Ausserdem verkürzt sich die Einfahrzeit deutlich.

Die Entwicklung geht weiter.
Der Neue bekommt die Zusatzbezeichnung "Scout".
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